Jährliche Umfrage: Ein gemischtes Bild
Wie die Farben- und Lackhersteller das vergangene Jahr bewerten und welche Erwartungen für 2020 gesetzt werden, steht im Mittelpunkt der der jährlichen Umfrage der FARBE UND LACK. Dieses Mal haben sich 33 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Wie so häufig zuvor, ergibt sich für das abgelaufene Jahr ein durchwachsenes und gemischtes Bild.
Von sehr zufriedenstellend bis schwierig reichen die Stimmen aus der Branche. Auch wenn die Unternehmen unterm Strich eine positive Bilanz ziehen, wurde jedoch nicht selten eine abschwächende Konjunktur genannt, die im zweiten Halbjahr einsetzte. Aus diesem Grunde bleiben die Erwartungshaltungen an das nun begonnene Jahr verhalten.
Wirtschaftsprognosen trüben das Bild
Der Internationale Währungsfonds hat Mitte Oktober 2019 die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft veröffentlicht. In 2019 wird das globale Wachstum gerade noch einen Wert von 3 % erreichen, das ist der geringste Zuwachs seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Wie so häufig in der Vergangenheit gehen die Ökonomen des IWF jedoch davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage schon bald wieder verbessern wird. Für 2020 wird ein Weltwirtschaftswachstum von 3,4 % prognostiziert. Allerdings räumt man ein, dass diese Vorhersage auf wackeligen Beinen stehe und die Abwärtsrisiken bei dieser Prognose überwiegen.
Die deutsche Bundesregierung hat die Wirtschaftsprognose im Herbstgutachten für das kommende Jahr gesenkt, von 1,5 auf 0,5 %. Eine Krise erwartet der Wirtschaftsminister nicht, weil die Binnennachfrage weiterhin hoch sei.
Branche will weiterwachsen, trotz herausfordernder Umstände
Die Farben- und Lackbranche beobachtet die angespannte und recht schwer abzuschätzende globale Entwicklung sehr genau. Von einer Rezession spricht indes jedoch keines der befragten Unternehmen. Durch die letzten Jahre der Ungewissheit sind die Farben- und Lackhersteller es gewohnt im unruhigen Fahrwasser zu navigieren. Der größte Teil der Umfrageteilnehmer blickt zuversichtlich ins neue Jahr – wenn auch verhalten. Chancen sollen konsequent genutzt werden, um selbst in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Wachstumsziele zu erreichen.
Einstimmigkeit herrscht erneut bei den zu erwartenden Herausforderungen. Die Rohstoffpreise sind in diesem Jahr nicht so häufig in diesem Zusammenhang genannt worden, wie in den vorherigen Jahren. Die Regularien, Gesetze und Vorschriften treiben die Sorgenfalten auf die Stirn der Unternehmer. Hier wird nur eine zusätzliche Belastung ohne erkennbaren Mehrwert gesehen.
Von Damir Gagro
Die Statements von 33 Entscheidern aus der Branche lesen Sie in der Januarausgabe der FARBE UND LACK.
Mehr hören Sie auch im neuen FARBE UND LACK Podcast. In der ersten Folge spricht Chefredakteurin Dr. Sonja Schulte mit unserem Redakteur Damir Gagro über dessen Recherche und die Ergebnisse der Umfrage unter Geschäftsführern.