Jahresbilanz: Herausforderungen nehmen zu
Über die Bewertung des Geschäftsjahres herrscht bei den 39 befragten Unternehmen daher Uneinigkeit und reicht von gut bis ausreichend. Dieses unterschiedliche Fazit ist jedoch mit den Segmenten und Regionen verbunden, in denen die Unternehmen aktiv sind.
Einigkeit zeichnet sich jedoch ab bei den Herausforderungen, die das letzte Jahr mit sich brachte. Ungeachtet der Aktivitätsfelder gab es Entwicklungen, die sich übergeordnet negativ auf die Geschäfte der aller Farben- und Lackhersteller auswirken. „Rohstoff-Teuerungen sind und bleiben auf absehbare Zeit das Thema Nummer eins in unserer Industrie“, betont Dr. Clemens Steiner, Geschäftsführer von Tiger Coatings. Hinzu kamen nun steigende Fracht- und Logistikkosten hinzu. „2019 wird im Hinblick auf die steigenden Rohstoff-, Personal- und Frachtkosten zu einer echten Herausforderung. Gleichzeitig steigt aufgrund der insgesamt im Markt festzustellenden rückläufigen Absatzmengen der Wettbewerbsdruck“, sagt Peter Jansen, Geschäftsführer von P.A. Jansen.
Gemischte Prognosen für 2019
In diesem Jahr sind die Unternehmer sehr zögernd Prognosen für 2019 zu formulieren. Zu viele Unsicherheitsfaktoren spielen hierbei eine Rolle. Neben den Kosten, die die Margen weiterhin unter Druck setzen, sieht der Großteil der befragten Farben- und Lackhersteller eine gesamtwirtschaftliche Abkühlung auf globaler Ebene als potenzielle Gefahr. „Die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft ist der durch die USA begonnene Zollkonflikt, der das Potential hat, zu einem der größten Handelskriege der Geschichte zu werden. Die hierdurch bereits entstandene Verunsicherung der globalen Märkte lässt erste Anzeichen einer Konjunkturabschwächung erkennen“, erklärt Frank Gläser, Geschäftsführer der Grebe Holding.
Auch der Fachkräftemangel bleibt ein wichtiges Thema. „Natürlich bereitet uns auch der Fachkräftemangel im Maler- und Lackierer-Handwerk große Sorge“, unterstreicht Bernd Kanand, Geschäftsführer der Diessner Lack- und Farbenfabrik. „Hier benötigen wir intelligente Rezepte, um die jungen Menschen wieder an das Handwerk heranzuführen.“
Auch das Thema Digitalisierung sehen einige Unternehmer als Herausforderung im angefangenen Jahr 2019, die aber auch Chancen mit sich bringen wird. „Nicht zuletzt ist auch die Digitalisierung von Vertriebskanälen und Marketingmaßnahmen eine große Aufgabe für einen international tätigen Mittelständler. Gerade in diesem Punkt sehen wir jedoch auch die große Chance, mit relativ schlanken Strukturen viele Märkte und Kunden erreichen zu können“, lautet die Einschätzung von Markus Fritzsche, Vorstandsvorsitzender von Mipa.