Interview: „Es gab ein Plateau bei den Innovationen
Warum haben Sie sich entschieden, diese Start-up-Herausforderung zu starten?
Thierry Vanlancker: Die Idee, einen solchen Wettbewerb zu starten, diskutieren wir schon eine Weile. Als Unternehmen haben wir uns für das Konzept „Open Innovation“ entschieden. Wenn man sich die Farben und Lackindustrie ansieht, gab es ein gewisses Plateau an Innovationen, weil es so viele Produkte und so viel laufende Alltagsentwicklung gibt. In diesem Sinne haben wir also geprüft, wie wir ein echtes Open-Innovation-Projekt in Gang bringen können. Mit unserem Partner KPMG war das ein ziemlich natürlicher Prozess, den wir im anderen Teil, dem chemischen Teil, von Akzo Nobel geführt hatten, um einen Start-up-Wettbewerb aufzusetzen und uns wirklich mit einem Netzwerk da draußen zu verbinden.
Wie haben Sie entschieden, welche Unternehmen auf der Shortlist stehen, um Ihre Fachleute in Amsterdam zu treffen, und welche sogar eine Auszeichnung erhalten würden?
Vanlancker: Nun, wir hatten etwa 160 Unternehmen, die sich beworben haben, was eine überwältigende Zahl ist. Natürlich kann man nicht so viele Unternehmen an einer solchen Veranstaltung teilnehmen lassen. Also haben wir eine Auswahl nach Kriterien getroffen wie: Ist sie wirklich in der Farben- und Lackbranche anwendbar, und ist sie neu oder haben wir sie tatsächlich schon selbst bearbeitet? Ist es etwas, das in absehbarer Zeit anwendbar oder kommerziell nutzbar ist? Aber ist es auch wirklich bereit für Anwendungen oder befindet es sich noch in der Laborphase? Damit sind wir bei 21 Unternehmen angekommen.
Dann hatten wir eine Jury, die zur Hälfte aus unseren eigenen und zur Hälfte mit externen Experten besetzt war, die sich die 21 Unternehmen angesehen haben und die Preise an fünf Gewinner vergeben haben. Aber die Realität ist, dass alle 21 Ideen bereits ziemlich anwendbar sind, und ich denke, das wird das Netzwerk für den Dialog sein, mit dem wir weiterarbeiten.
Was sind die nächsten Schritte für die Gewinner der Paint the Future Awards?
Vanlancker: Das hängt ein wenig von den Gewinnern ab. Aber wenn Sie die fünf Gewinner nehmen, gibt es bereits Meetings entweder für einen Sourcing-Vertrag oder einen Entwicklungsauftrag. Ich denke, für die meisten von ihnen, ob für die Technologieleute oder die Geschäftsleute, wird es darum gehen, zu sehen, was die Vereinbarung sein könnte, um mit der Vermarktung zu beginnen. Dieser Wettbewerb ist nicht nur ein Ereignis, es ist nur einer der Meilensteine in einem kontinuierlichen Innovationszyklus.
Planen Sie, in absehbarer Zeit eine weitere Herausforderung von Paint the Future durchzuführen?
Vanlancker: Ja, in der Tat muss das ein Prozess sein. Sonst wird es zu diesem großen glücklichen Ereignis mit neuen Ideen und dann geht jeder nach Hause. Da es also unsere Absicht ist, diesen Teil der Open Innovation Idee zu machen und externe Labore mit unseren Labore miteinander zu verbinden, müssen wir dies kontinuierlich tun. Wir haben uns noch nicht entschieden, ob es in 12 Monaten oder 18 Monaten sein wird, weil genügend neue Ideen reinkommen müssen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwo im 18-monatigen Zeitrahmen ein Paint the Future 2020 oder 2021 geben wird. Also ja, es wird ein wiederkehrendes Ereignis für uns sein.
Das Interview führte Jan Gesthuizen
Auszeichnungen bei der Start-Up Challange Paint the Future erhielten:
SAS Nanotechnologies (US) – Nanokapseln als antikorrosive selbstheilende Pigmente
QLayers (Niederlande) – Automatisierter Druckkopf zur Beschichtung großer Flächen bei jedem Wetter
Interface Polymers (UK) – Abstimmung der Oberflächenfunktionalität mit Di-Block-Polymeren
Apellix (US) – Autonome Drohne, die flache Oberflächen beschichtet.
Alucha Recycling Technologies (Netherlands) – Umwandlung von Abfällen in Bio-Öle und Mineralien
Disclaimer:
Der Besuch des „Paint the Future“ Wettbewerbs wurde von Akzo Nobel finanziert. Dies hatte keinerlei Einfluss auf die Art der redaktionellen Berichterstattung. Das Interview wurde aus dem englischen ins Deutsche übersetzt.