„In der Krise wird der Grundstein für den zukünftigen Erfolg gelegt“

Jörg von Seggern leitet seit 1. April 2020 die Gruppe "Lackchemische Anwendungstechnik" in der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik am Fraunhofer IPA. Über aktuelle Projekte und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Institut spricht er in unserem Interview.

Jörg von Seggern

Dr. Jörg von Seggern leitet seit 1. April 2020 die Gruppe "Lackchemische Anwendungstechnik" am Fraunhofer IPA.

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Welche Schwerpunkte setzen Sie bei Ihren Projekten in der Gruppe „Lackchemische Anwendungstechnik?

Dr. Jörg von Seggern: Durch die vielfältige Expertise der einzelnen Mitarbeiter der Gruppe können Projekte aus dem gesamten Bereich der Prozesskette Beschichtungstechnik qualifiziert und wertschöpfend für die Kunden bearbeitet werden. Diese Aktivitäten möchte ich vor allem auf unseren Kompetenzgebieten Korrosionsschutz, der Anwendungsforschung neuer Lackrohstoffe und der lackchemischen Prüftechnik weiter stärken und ausbauen. Ganz aktuell bearbeiten wir Themen zu Einsatzmöglichkeiten von nachwachsenden Rohstoffen und Biopolymeren und umweltfreundlichen Korrosionsschutzsystemen, der Optimierung von Prozessabläufen, die Erforschung von Lackrohstoffen zur Erhöhung der Nachhaltigkeit und Projekte im Bereich Korrosionsschutz zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz. Wie man sieht, handelt es sich um spannende und vielfältige Themen.

Welche Erfahrungen bringen Sie in Ihren neuen Aufgabenbereich ein?

von Seggern: Ich blicke in der Zwischenzeit auf eine 30-jährige Berufserfahrung zurück. Ich bin als Polymerchemiker bei den 3M Laboratories (Europe) GmbH in Neuss gestartet und war hier zunächst für PUR-Beschichtungen zuständig. In den Jahren konnte ich wertvolle Erfahrungen mit zunehmendem Verantwortungsbereich in weiteren Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Dental- und Medizintechnik und Lackindustrie gewinnen. Zuletzt war ich als Gesamtentwicklungsleiter bei der Emil Frei GmbH & Co.KG (FreiLacke) in Döggingen tätig.

Wie haben Sie – beruflich und privat – die durch die Corona-Pandemie geprägten vergangenen Monate erlebt?

von Seggern: Es sind auf jeden Fall sehr ungewöhnliche Zeiten mit ganz besonderen Herausforderungen. Privat habe ich die Corona-Zeit bislang sehr gut überstanden. Auch der Start beim Fraunhofer IPA ist aufgrund der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiter und der gesamten Organisation sehr gut verlaufen. Allerdings merken wir aktuell auch, dass sich insbesondere unsere Industriepartner mit neuen Projekten sehr zurückhalten. Ich hoffe sehr, dass die Projektaktivitäten der Industriepartner sich zukünftig wieder deutlich erholen. Denn: In der Krise wird der Grundstein für den zukünftigen Erfolg gelegt.

Das Interview führte Kirsten Wrede

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