Henkel will neue Märkte im 3D-Druck erschließen
Der Fokus liegt dabei auf dem Bau von Funktionsprototypen und den Bereichen der additiven Fertigung, in denen diese Techniken heute noch nicht realisierbar sind.
Schnell wachsende Technologie
Der 3D-Druck ist eine schnell wachsende Technologie, die von Designern in fast allen Industriebereichen genutzt wird, um neue Konstruktionen zu ermöglichen und die Produkteinführungszeit zu verkürzen. 3D-gedruckte Teile werden hauptsächlich für den Bau von Prototypen eingesetzt, um Form und Funktionalität eines Entwurfs zu überprüfen. In einigen Fällen sind die 3D-gedruckten Strukturen selbst Teil des fertigen Produktes – dieser Vorgang wird häufig als additive Fertigung bezeichnet.
Neuartige Filament- und Pulvermaterialien
Bisher produziert Henkel lichthärtende Acrylate, Silikone, Epoxidharz- und Polyurethan-Produkte für kritische Klebstoffe, die beispielsweise in der Medizintechnik und Elektronik sowie bei der Montage von Transportfahrzeugen zu Einsatz kommen. Zudem stellt das Unternehmen Schmelzklebstoffe für Anwendungen in der Filterherstellung und der Medizintechnik sowie für den Schutz von elektronischen Baugruppen her. Diese Produkte kommen bereits für den 3D-Druck von funktionalen Anwendungen zum Einsatz, z. B. für Möbel und Fassadenelemente von Gebäuden. Henkel arbeitet in diesem Bereich auch an neuartigen Filament- und Pulvermaterialien für die Verarbeitung in SLS- und FDM-Druckverfahren (Selective Laser Sintering bzw. Fused Deposition Modeling).
Volles Potenzial auszuschöpfen
„Durch unser breites Materialportfolio in unterschiedlichen Industrien verfügen wir über den Zugang und die Möglichkeit, 3D-gedruckte Lösungen für alle Arten von funktionalen Anwendungen umzusetzen”, erklärt Mike Olosky, Corporate Senior Vice President sowie Global Head of Innovation bei Henkel Adhesive Technologies. „Wir glauben fest an die Zukunft der additiven Fertigung. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, müssen die richtigen Kundenanwendungen identifiziert und gezielt die richtigen Materialien im Zusammenspiel mit dem richtigen Druckverfahren und der richtigen Software entwickelt werden.“
Partnerschaft mit niederländischem Start-Up
Neben der Entwicklung und Formulierung von geeigneten Produkten demonstriert Henkel seine Kompetenz im 3D-Druck auch durch die Partnerschaft mit DUS Architects, einem niederländischen Design- und Architektur-Start-Up, das 2014 das Kanalhaus-Projekt in Amsterdam initiierte. Mithilfe eines riesigen 3D-Druckers (Bauraum 2 x 2 x 3,5 Metern) wird bis 2017 eine Häuserfront samt Innenwänden aus 42 Einzelteilen gedruckt und errichtet. Auch die Fassade eines mobilen Konferenzgebäudes in Amsterdam wurde Anfang dieses Jahres von DUS entworfen. Die einzelnen Elemente wurden mit Henkel Schmelzklebstoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe gefertigt und anschließend mit Beton ausgespritzt. Das recycelbare Biokunststoff-Material verleiht den Bauelementen hohe Festigkeit und Stabilität.