Globaler Ausblick: Die Farben- und Lackindustrie weltweit

Die globale Farben- und Lackindustrie ist ein ausgereifter und stabiler Bestandteil der Weltwirtschaft. Wie sieht der globale Ausblick derzeit aus?

Globaler Ausblick: Die Farben- und Lackindustrie weltweit. Bildquelle: alexlmx - Stock.Adobe
Globaler Ausblick: Die Farben- und Lackindustrie weltweit. Bildquelle: alexlmx - Stock.Adobe -

George R. Pilcher und Michael Rezai, The ChemQuest Group

In der Regel folgt die Nachfrage nach Farben und Lacken der wirtschaftlichen Aktivität insgesamt, daher besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt und dem Pro-Kopf-Verbrauch an Farben und Lacken. Die Nachfrage nach Farben und Lacken ist wesentlich von der industriellen Produktion und den Bauinvestitionen abhängig.

Seit 2014 haben sich die hochentwickelten Volkswirtschaften (Vereinigte Staaten, Eurozone, Japan, Vereinigtes Königreich) kontinuierlich von der Rezession erholt, und Prognosen zufolge wird das BIP in diesen Ländern bis einschließlich 2020 über dem Potenzial bleiben. Das Wachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern (China, Brasilien, Russland, Mexiko) soll ebenfalls zunehmen – von 4,8 % im Jahr 2017 soll es 2018 auf 4,9 % (geschätzt) und 2020 auf 5,1 % (Prognose) steigen.

Wettbewerbslandschaft

In den vergangenen zwei Jahrzehnten konsolidierte sich die weltweite Farben- und Lackindustrie in zunehmenden Maßen. Die zehn führenden Anbieter repräsentieren nunmehr ungefähr die Hälfte des Markts insgesamt. Unlängst rückte das Unternehmen Sherwin-Williams nach der Übernahme von Valspar auf den ersten Platz; PGG folgt jedoch dicht dahinter.

Fusionen und Übernahmen („M&A“) sind ein wesentlicher Bestandteil der Strategie in der Farben- und Lackindustrie und ergänzen das im letzten Jahrzehnt beobachtete starke organische Wachstum. Vorteile im Hinblick auf Größe und Umfang zeigen sich von den Rohstoffkäufen bis zur Produktion – und vom Vertrieb über die Forschung und Entwicklung bis hin zur Konsolidierung der Lieferanten. Ein ganz wesentlicher Motor dafür ist die Konsolidierung und Globalisierung der Farben- und Lackkunden. Die Geschichte der Fusionen und Übernahmen in der Farben- und Lackindustrie besteht hauptsächlich aus strategischen Unternehmenszukäufen und einigen großen Geschäften.

Insgesamt gesehen wird aufgrund der fortwährenden Konsolidierung der Lieferanten und Kunden und der schnellen Veränderungen und höheren Kosten in Bezug auf technologische Entwicklungen/regulatorische Aspekte die Notwendigkeit einer Konsolidierung weiter zunehmen. Paradoxerweise ist der Farben- und Lackmarkt – die führenden vier Akteure haben nur einen Anteil von 32 % am Weltmarkt – noch immer äußerst fragmentiert.

Rohstoffe von steigenden Kosten betroffen

Wegen der benötigten Erdölderivate wie Harze und Latex (Acrylharzlacke, Alkydharzlacke [mit Ölkomponente] und Epoxidharzlacke) sind Farben- und Lackunternehmen, was die Rohölpreise betrifft, sehr sensibel.

Farben- und Lackhersteller haben im Allgemeinen eine niedrige Fixkosten-Basis, jedoch höhere variable Kosten. Die Farbenherstellung ist nicht kapitalintensiv. Der größte Teil der Kosten für die Farbenherstellung entfällt auf die Rohstoffkosten. Für einen durchschnittlichen US-amerikanischen Farbenhersteller entfallen im Allgemeinen 40 – 55 % des Gesamtumsatzes auf die Rohstoffkosten, die Umsatzkosten machen insgesamt 55 – 70 % des Umsatzes aus. In der Vergangenheit waren die Akteure in der Branche bei der Weitergabe der Rohstoffpreise an ihre Endkunden recht effizient, üblicherweise wurden die Preise mit einer Verzögerung von einem oder zwei Quartalen weitergegeben.

Generell liegen die Rohstoffkosten bei Industrielacken höher als bei Bautenfarben, Bautenfarben weisen jedoch einen sehr viel höheren Anteil an Vertriebskosten auf. Die größte Kostenkomponente bei Bautenfarben entfällt auf TiO2. 2017 kam es aufgrund von Marktengpässen zu überhöhten Preisen. Die übrigen Rohstoffe sind Latex, Additive, Lösemittel und Pigmente.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Februarausgabe der FARBE UND LACK, der zweite Teil ist in der Märzausgabe zu finden.

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