Evonik will Konzern stärker auf Spezialchemie ausrichten

Mit einer neuen Unternehmenskultur, der konsequenten Ausrichtung auf Spezialchemie und einer höheren Innovationskraft will Evonik den besten Spezialchemiekonzern der Welt formen. Um diese Ziele zu erreichen, kündigte Vorstandschef Christian Kullmann verschiedene Maßnahmen an.

Gesamtvorstand der Evonik Industries AG. Quelle: Evonik -

„Wir werden unsere Chancen konsequent nutzen“, sagte Kullmann vor Analysten und Investoren in London. „Mit klarem Fokus auf Spezialchemie und mit starken Innovationen wollen wir den Wert von Evonik deutlich steigern. Getragen wird diese Entwicklung von einer offenen und vertrauensvollen Unternehmenskultur.“

Höhere EBITDA-Marge

Evonik wolle sich beim Volumenwachstum stärker entwickeln als die Weltwirtschaft, kündigte Kullmann an. Zugleich soll die bereinigte EBITDA-Marge nachhaltig auf ein höheres Niveau von 18 bis 20 Prozent gebracht werden. Im historischen Vergleich lag sie etwa zwischen 16 und 18 Prozent. Er strebe ein ausgewogenes Portfolio an, das noch stärker auf Geschäfte mit klarem Spezialchemie-Charakter konzentriert wird, sagte Kullmann: „Zukünftig wird unser Portfolio einen höheren Anteil an Wachstumsgeschäften haben.“

Vier Bereiche mit Potenzial

In vier Bereichen sieht Kullmann für Evonik überdurchschnittliches Potenzial für Wachstum und Margen: Specialty Additives, Animal Nutrition, Smart Materials sowie Health Care. Auf diese Bereiche werden Investitionen gezielt ausgerichtet. „Ein aktives Portfoliomanagement mit regelmäßiger Überprüfung der strategischen Ausrichtung sowie eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit bei den Kosten werden dazu beitragen, die Wachstums- und Margenziele des Konzerns zu erreichen“, fügte Ute Wolf, Finanzchefin des Konzerns, hinzu.

Umsatz neuerer Produkte steigern

Einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Profitabilität erwarten Kullmann und Wolf aus Innovationen. Mittelfristig solle der Umsatz mit Produkten und Anwendungen, die jünger als fünf Jahre sind, auf 16 Prozent des Gesamtumsatzes steigen. Alle Aktivitäten werden auf die intensive Zusammenarbeit mit Kunden und entlang der Wertschöpfungsketten ausgerichtet. In der neuen Unternehmenskultur sollen sich die Beschäftigten aktiver einbringen und den Wandel vorantreiben, erläuterte Kullmann. Evonik müsse weltweit eine internationalere und vielfältigere Atmosphäre schaffen, die auf Vertrauen, Respekt und Offenheit beruht.

Neuer Vorstand mit ergänzenden Stärken

Der neue Vorstand versteht sich als Team mit komplementären Stärken. Neben dem Vorsitzenden Christian Kullmann (48) wird Harald Schwager (56) als neuer stellvertretender Vorsitzender am 1. September die Zuständigkeit für Chemie und Innovation übernehmen. Ute Wolf (49) und Thomas Wessel (54) werden weiterhin ihre Aufgaben als Finanzvorstand und Personalvorstand wahrnehmen.

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