Etiketten vollautomatisch herstellen
Printprodukte überzeugen: Durch eine Gestaltung mit klar erkennbarer Struktur, grafisch abgegrenzten Informationsblöcken und Überschriftengliederung wird dem Leser sofort klar, welche Information wichtig ist. Einer der großen Nachteile: Die Pflege von Dokumenten mit Produktinformationen, die permanente Aktualisierungen erfordern, ist fehleranfällig und aufwendig. Hinzu kommt das Sicherheitsrisiko, ob alle Daten vollständig und korrekt sind. Eine Printausleitung ermöglicht die automatisierte Erstellung ausgehend von einer zentralen Datenquelle, etwa einer Datenbank, einem komplexen Produktinformationsmanagement-System (PIM) oder einer anderen Quelle. Ein Plugin sorgt für die Aufbereitung und Ausleitung der Daten in das Layoutprogramm. Adobe InDesign-Komponenten sind Bestandteile der Werk II-Anwendung priint:suite, die automatisiert Printprodukte generiert. Mit einer Lösung auf dieser Basis konnte unlängst der Lack- und Farbenhersteller Brillux mit Sitz in Münster seine Erstellung von Etiketten verbessern.
Entwicklung einer Publishing-Produktdatenbank
Dabei galt es, einige Herausforderung zu meistern. Denn der begrenzte Platz, rechtliche Vorgaben und Zeitdruck machen die Produktion hochkomplex. Während bei der Gestaltung von Katalogen einzelne Elemente auf die nächste Seite geschoben werden können, ist das Platz-Angebot bei Etiketten fest limitiert. Eine Lösung bot der Medien-IT Spezialist Laudert: Statt jedes Etikett manuell aufzubauen, basiert die Produktion nun auf einer Publishing-Produktdatenbank (Oracle). Diese wird einerseits aus dem PIM- und Warenwirtschafts-System, andererseits aus einer Sicherheits-Datenbank gespeist. Für die ständige Verbindung zwischen Layoutprogramm und Oracle-Datenbank sorgt eine Schnittstelle, der sogenannte JDBC-Connector.Sollen Etiketten nun automatisiert erzeugt werden, müssen vorab intelligente Templates definiert werden. Jede Gebindegröße erhält ein Template, das abhängig von Sprachversion und individuellem Content automatisiert mit dem Ziel angepasst wird, vorhandenen Platz optimal auszunutzen. Das Ergebnis ist ein homogenes und konsistentes Schriftbild.
Definition von Text-Gestaltungsregeln
Eine weitere Herausforderung war die Definition von Text-Gestaltungsregeln. Registriert das System einen Text-Überfluss, läuft im Hintergrund in Sekundenschnelle ein komplexer Prozess ab, der sich aus einem Zusammenspiel von Verschiebungen der einzelnen Textrahmen sowie dem Verkleinern von Text-Inhalten ergibt. Erst wenn eine bestimmte Mindestschriftgröße unterschritten wird, stoppt das System seine Versuche zur Auflösung des Textüberlaufs und liefert eine Meldung. In diesem Fall muss ein Grafiker manuell eingreifen. Auch Logos und relevante Codes wie QR- oder EAN-Codes, werden automatisch generiert und an die dafür vorgesehenen Stellen platziert. Ist das Etikett erstellt, wird vom System das passende Endformat für den Druck erzeugt.
Bildquelle: Pixabay