Einfluss von Applikationsparametern auf die Reproduzierbarkeit von Farbtönen

Eine kürzlich eingereichte Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Gewichtung des Einflusses von Applikationsparametern auf den resultierenden Farbton bei der Lackierung von Kunststoffbauteilen in der Serienlackieranlage eines Automobilzulieferers.

Ein Absolvent der Hochschule Esslingen beschäftigte sich mit der Lackierung in der Automobilindustrie. Quelle: tournee – stock.adobe.com. -

In der Literatur gibt es bereits einige Anhaltspunkte zu dieser Thematik. Jedoch befindet sich der Großteil der Informationen im Eigentum der Unternehmen, die sich mit Lackherstellung und -Verarbeitung beschäftigen. Dadurch besteht in diesem Bereich ein großes Forschungspotential. In der untersuchten Lackieranlage wurde zunächst der aus zwei Schritten bestehende Bell/Air-Applikationsprozess des Basislackes analysiert und Einfluss- sowie Störgrößen ermittelt. Beruhend auf Erfahrungswerten wurde die Untersuchung des pneumatischen Zweitauftrages bei drei Lacken fokussiert.

Statistische Versuchsplanung

Zur Sicherstellung von geeigneten Versuchsbedingungen wurde der Applikationsprozess der Lackieranlage auf eine Technikumsanlage vom Typ LabPainter übertragen. Dies schloss die Adaptierung der in der Serie verwendeten Applikationstechnik auf das Technikum mit ein. Um die Untersuchungen möglichst effizient zu gestalten wurde statistische Versuchsplanung (DoE) eingesetzt. Dazu wurden D-optimale Versuchspläne genutzt. Zur Planung und Auswertung wurde auf spezielle Statistiksoftware zurückgegriffen. Durch die Auswertung der Versuchsergebnisse konnten die Einflüsse der Applikationsparameter auf den Farbton bei allen untersuchten Lacken gewichtet und in Optimierungsversuchen im Technikum überprüft werden.

Einsatz dynamischer Spritzbilder

Im Folgenden wurden Übertragungsversuche in der Serienlackierung durchgeführt. Dadurch konnten einerseits nahezu bei allen Parametrierungen die Effekte, welche im Technikum in Erfahrung gebracht wurden, reproduziert werden. Darüber hinaus konnte teilweise eine Optimierung des Serienstandes erreicht werden. Im Rahmen der Untersuchungen wurden im Technikum und in der Lackieranlage außerdem dynamische Spritzbilder erstellt. Dieses im betrachteten Serienprozess erstmalig eingesetzte Verfahren erwies sich als systemgeeignet und steht nun für weitere Optimierungsmaßnahmen zur Verfügung.

Quelle: Friedrich Johannes Fleiner, Hochschule Esslingen, gesperrt bis 31.01.2023.

Veranstaltungstipp

Im November 2018 haben Sie die Chance sich in fünf Tagen zum Farbexperten im Farbe und Lack Seminar Coloristik ausbilden zu lassen. Die zwei Seminarmodule wurden unter anderem von der Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V. entwickelt.

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