Eine TiO2-Schockwelle aus China?

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Unmittelbar besteht zwar keine Gefahr, denn die behördliche Genehmigung für die Fusion steht noch aus, aber man kann davon ausgehen, diese bis Jahresende zu erhalten. Und der Integrationsprozess wird ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen. ­Sicher ist aber schon heute: Es wächst ein neues Schwergewicht heran. Im Hinblick auf die jährliche Produktionskapazität schiebt sich das chinesische Unternehmen mit mehr als 520.000 Tonnen von heute auf morgen auf den fünften Platz weltweit. Lediglich DuPont, mit schätzungsweise 1,2 Mio. Tonnen, Huntsman (900.000 Tonnen) und Cristal (800.000 Tonnen) und Kronos (550.000 Tonnen) bleiben somit vor Henan/Lomon. Doch wie lange wird es dauern, bis das Unternehmen weiter nach oben klettert? Die Produktionskapazität für TiO2 liegt weltweit schätzungsweise bei etwa 6,5 Mio. Tonnen, davon entfallen zirka 2,2 Mio. Tonnen auf China.

In der D/A/CH-Region schätzen Marktkenner das Volumen von TiO2 aus China auf etwa 8.000 Tonnen. Diese Menge könnte aber ziemlich schnell steigen. In der Türkei, Südeuropa und in den USA ist der Bedarf an TiO2 aus dem Reich der Mitte bereits stark. Das Titandioxid beim neuen Riesen wird hauptsächlich im Sulfatverfahren hergestellt. Eine Anlage, um im Chloridverfahren eine Kapazität von 130.000 Tonnen zu produzieren, ist bereits in Planung. Sollten es die Chinesen schaffen, eine vom Markt geforderte Chloridqualität anzubieten, reift ein ernst zu nehmender Wettbewerber heran. Die Wettbewerbssituation wird sich dann erheblich schwerer für die westlichen Unternehmen gestalten. Noch ist Henan/Lomon zwar nicht an diesem Punkt, meilenweit sind sie davon jedoch nicht mehr entfernt.

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