Dow und DuPont: Zwei Schwergewichte mischen die Chemiebranche auf

Der deutsche Konkurrent BASF würde damit zunächst seine Position als größter Chemiekonzern der Welt verlieren. Der Platzhirsch mit einem Wert von 80 Mrd. EUR würde damit vom Thron gestoßen werden. Dow und DuPont haben in einem ersten Schritt nur über die Zusammenlegung der Geschäfte mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut gesprochen. Dort liegt auch der größte Synergieeffekt. Insidern zufolge ist allerdings vorgesehen, das fusionierte Unternehmen anschließend in drei Einheiten aufzuspalten. Damit entstünden getrennte Einheiten für Agrochemie, Spezialchemikalien und chemische Grundstoffe. Dieses Vorhaben passt in den aktuellen Zeitgeist. Chemieunternehmen sehen ihre Potenziale stärker in fokussierten Geschäftsbereichen als darin ein großes Gebilde zu sein. Genau darin sehen Experten die Bedrohung und Herausforderung für die Wettbewerber BASF, Bayer, Evonik und Lanxess.
Derzeit fokussieren sich beide amerikanische Unternehmen auf Polymere, Elastomere und Composites, was laut Deepak Karthikeyan von Frost & Sullivan, was bahnbrechende Akzente in den Bereichen setzen könnte. Hier steckt aber auch wiederum die große Herausforderung für Dow und DuPont. Die Bereiche, die nicht zur Agrochemie gehören, müssen ihren Synergiewert erst noch erzielen. Und dies müsste in kürzester Zeit geschehen aufgrund der schieren Größe der beiden Unternehmen und der Anzahl der verschiedenen Industrien, die beide Giganten in den Fokus stellen.

Stellenstreichungen stehen wohl bevor Die Megafusion wird sicherlich mit zahlreichen rechtlichen Hürden behaftet sein – über die jeweiligen Regionen hinweg, da beide Unternehmen eine sehr ausgeprägte globale Präsenz haben. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Halbjahr 2016 erwartet. Welche Auswirkungen auf die Mitarbeiter hinzukommen ist derzeit nicht ganz abzusehen. Derzeit beschäftigt DuPont 63.000 Angestellte und Dow Chemical 53.000. Bisher kündigte nur DuPont ein Sparprogramm an: 700 Mio. USD sollen eingespart werden, vor allem durch die Streichung von etwa 10 % der Stellen. Sollte Dow ein ähnliches Sparprogramm verfolgen würden insgesamt fast 12.000 Stellen wegfallen.

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