Deutsche Klebstoffindustrie mit verlangsamtem Wachstum

Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2018 mit einer Umsatzsteigerung von 3 Prozent und damit einem Gesamtumsatz von circa 4 Milliarden Euro abgeschlossen. Dennoch blieb sie hinter ihren Erwartungen zurück.

Weiße Paste läuft aus einer bunten Tube heraus.
Die deutsche Klebstoffindustrie hat im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von circa 4 Milliarden Euro erzielt. Quelle: makuba – Fotolia.com. -

Gründe hierfür waren eine weltweite Abkühlung der Industrieproduktion und die dadurch bedingte sinkende Nachfrage nach Klebstoffen im 2. Halbjahr 2018. Darüber hinaus musste sich die deutsche Klebstoffindustrie Herausforderungen in den Bereichen Verfügbarkeit von Schlüsselrohstoffen, Wechselkurseffekte, geopolitische Risiken, Transportkapazitäten sowie dem Fachkräftemangel stellen. Vor dem Hintergrund der verschiedenen makroökonomischen Marktindikatoren betrug der Gesamtmarkt in Deutschland für die Kleb- und Dichtstoffe, Bauklebstoffe und Klebebänder circa 4 Milliarden Euro.

Klebstoffproduktion in Zahlen

Mit einer produzierten Menge von 955.000 Tonnen Klebstoffen hat die deutsche Klebstoffindustrie im Jahr 2018 die Vorjahresproduktion um 2 Prozent übertroffen. Besonders die Produktgruppen Klebstoffe auf Basis natürlicher Polymere (8 Prozent) wie auch sonstige Klebstoffe (21 Prozent) konnten einen Zuwachs erzielen. Zu den wichtigsten Abnehmermärkten zählen im Inland und Export neben dem Bauhauptgewerbe das verarbeitende Gewerbe wie Papier & Verpackungen, Holz & Möbel oder Maschinen- & Anlagenbau. 

Prognose für 2019

Auch im laufenden Wirtschaftsjahr sieht sich die deutsche Klebstoffindustrie weiterhin in einem heterogenen Umfeld. Die nochmals nach unten korrigierten Konjunkturindikatoren bestätigen die weiterhin rückläufige Wachstumsprognose aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Risiken, wie die Eskalation von Handelskonflikten oder die Brexit-Frage. Hinzu kommt eine Abkühlung der weltweiten Industrieproduktion, die sich deutlich am abflauenden globalen Industrieproduktionsindex (IPX) zeigt, der auch für die deutsche Industrie negativ ausfällt.

„Trotz einer stabilen Rohstoff-Situation und eines moderaten Anstiegs des globalen BIP begünstigen die anhaltenden Risiken die zunehmende Eintrübung der Abnehmerindustrien für Klebstoffe. Die Stimmung der Klebstoffindustrie ist daher tendenziell weniger optimistisch als im Vorjahr“, resümiert Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Industrieverbands Klebstoffe e.V. (IVK).  

Veranstaltungstipp

Wie werden Kleb- und Dichtstoffe formuliert? Das vermittelt in Kürze Dr. Matthias Popp vom Fraunhofer IFAM in einem eintägigen Spezialseminar. Das Seminar wird neben der Formulierung auch die Prüfung von Klebeverbindungen, Adhäsion und vieles mehr behandeln.

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