Business-Knigge: Was geht? Was geht gar nicht?

Wer im Beruf Erfolg haben will, muss nicht allein an seinem eigentlichen Arbeitsplatz gute Leistungen erbringen. Zu einem erheblichen Teil beeinflusst die Karriereaussichten auch, ob man sich zu benehmen weiß. Und dabei sind es oft nur Kleinigkeiten, die eine Person ins Abseits stellen können, sofern Sie sich nicht an die ungeschriebenen Gesetze des Geschäftsalltags hält.

Gutes Benehmen zahlt sich im Job aus. -

Diese 11 Tipps sollten Sie unbedingt beherzigen:

  1. Seien Sie pünktlich Wer zum Arbeitsbeginn, zu Meetings oder Telefonkonferenzen zu spät erscheint, signalisiert seinen Geschäftspartnern, dass er nicht in der Lage ist, seinen Alltag so zu organisieren, dass Termine verabredungsgemäß eingehalten werden. Sie lassen Ihre Kollegen oder Geschäftspartner nicht nur warten, was extrem unhöflich ist, Sie zeigen auch, dass auf Sie kein Verlass ist. Und Letzteres kann Ihnen speziell im Kundengespräch sehr schnell Nachteile bringen.
  2. Begrüßen Sie in der richtigen Reihenfolge Schon bei der Begrüßung können Sie einen ordentlichen Faux-Pax begehen, wenn Sie nicht die richtige Reihenfolge einhalten. Es gilt: Es wird immer die ranghöchste Person zuerst begrüßt. Dies ist übrigens auch dann so, wenn eine Dame zugegen ist. Anschließend werden die älteren Personen vor den jüngeren und Frauen vor Männern begrüßt.
  3. Begleiten Sie Ihre Gäste Kommen Sie in ein fremdes Unternehmen, möchten Sie nicht ziellos durch die Gänge und Räume irren auf der Suche nach Ihrer Verabredung. Ihren Gästen geht es nicht anders. Erwarten Sie jemanden, holen Sie die entsprechende Person deshalb am Empfang ab und begleiten Sie sie in den Konferenzraum oder auch ins Labor – je nachdem, welchen Inhalt der Geschäftstermin hat. Nach dem Ende der Besprechung führen Sie Ihren Gast wieder zurück zum Empfang und verabschieden sich erst dort von ihm.
  4. Nehmen Sie Visitenkarten korrekt an Es gilt als unhöflich, eine Ihnen überreichte Visitenkarte sofort in der Mappe, dem Geldbeutel oder (noch schlimmer!) der Hosentasche zu verstauen. Nehmen Sie die Karte stattdessen entgegen und betrachten Sie diese kurz. Fällt Ihnen etwas daran auf (z. B. ein besonders gelungenes Design), liefert dies gleich einen Anstoß für einen ungezwungenen Small Talk. Erst dann verwahren Sie die Karte so sorgfältig, dass Ihr Gegenüber das Gefühl hat, sein Kontakt sei Ihnen wichtig. Übrigens: Im asiatischen Raum ist es üblich, Visitenkarten mit beiden Händen entgegenzunehmen. Sollten Sie Gäste von dort erwarten, beweisen Sie Höflichkeit, indem Sie deren Visitenkarten so annehmen. Achten Sie zudem darauf, dass Sie selbst immer Ihre Visitenkarte dabei haben. Können Sie keine eigene Karte herausgeben, erweckt dies schnell den Eindruck, dass Sie an einem weiteren Kontakt zu Ihrem Gegenüber nicht interessiert sind.
  5. Übergehen Sie niemals einen akademischen Titel Hat eine Person promoviert oder gar habilitiert, ist sie also Doktor oder Professor, sollten Sie diesen Titel sowohl im schriftlichen Austausch als auch im Gespräch niemals unterschlagen. Hat ein Ansprechpartner mehrere Titel (etwa Prof. Dr. Max Mustermann), genügt es, wenn Sie den höchsten Titel in der Anrede nutzen (Prof. Mustermann). Verzichten sollten Sie auf die Nennung des Titels nur dann, wenn es Ihnen von der entsprechenden Person angeboten worden ist.

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  6. Bleiben Sie beim Sie In vielen Unternehmen geht es inzwischen recht locker zu. Viele Kollegen duzen sich untereinander und auch manch Vorgesetzter erlaubt diese vertraulichere Form der Anrede. Beachten Sie dabei jedoch: Das Du muss immer vom Ranghöheren angeboten werden. Sie sollten also keinesfalls Ihren Chef fragen, ob Sie sich nicht duzen wollen. Das gilt übrigens auch dann, wenn Sie älter sind als Ihr Vorgesetzter. Wird Ihnen auf einer Feier in Bierlaune von Ihrem Chef das Du offeriert, kehren Sie beim nächsten nüchternen Treffen sicherheitshalber zum Sie zurück. Bleibt Ihr Chef bei dem Wunsch nach dem Du, können Sie dieses Angebot natürlich annehmen.
  7. Beachten Sie auch in E-Mails Höflichkeitsregeln In E-Mails neigen viele Menschen dazu, Ansprüche an die Höflichkeit und auch an die äußere Form über Bord zu werfen. Wenn Sie im Briefwechsel eine Person mit „Sehr geehrter Herr …“ oder „Sehr geehrte Frau …“ ansprechen würden, tun Sie dies in E-Mails genauso. Der digitale Kommunikationsweg ist keine Rechtfertigung für einen lockereren Umgangston. Achten Sie auch hier auf die korrekten Titel und vermeiden Sie Abkürzungen wie MfG (Mit freundlichen Grüßen) oder gar LG (Liebe Grüße). Es ist grob unhöflich, wenn Sie sich für Ihren Adressaten nicht einmal die Zeit nehmen, Wörter auszuschreiben. Achten Sie außerdem in E-Mails genauso auf korrekte Zeichensetzung und Rechtschreibung wie Sie dies in einem Brief tun würden. Der gern als automatische Signatur eingefügte Hinweis, dass diese Mail mobil versendet wurde, legitimiert weder Rechtschreibfehler, noch Faulheit in der Formulierung. Beides wirft ein extrem schlechtes Licht auf Sie.
  8. Vermeiden Sie Körperkontakt Jeder Mensch hat eine bestimmte Individualdistanz. Von dieser hängt ab, ab welcher Nähe uns Kontakte zu anderen Menschen unangenehm sind. Haben Sie selbst nur eine sehr geringe Individualdistanz, gehören Sie vielleicht zu den Personen, denen es nichts ausmacht, wenn Ihnen Personen dicht „auf die Pelle“ rücken. Evtl. sind Sie selbst jemand, der lieber näher bei seinem Gesprächspartner steht als weiter entfernt. Hier sollten Sie sich jedoch immer an Ihrem Gegenüber orientieren. Rückt die Person im Gespräch von Ihnen ab, rücken Sie nicht nach, sondern lassen ihr ihre „Wohlfühldistanz“. Unterschreiten Sie diese wiederholt, wird ihr Gegenüber Sie als aufdringlichen und unsensiblen Charakter wahrnehmen und den persönlichen Kontakt zu Ihnen eher meiden. Fassen Sie andere Personen im Arbeitsumfeld auch nicht an. Selbst wenn die Berührungen unverfängliche Körperteile wie Arm oder Schulter betreffen, sind sie ein Eingriff in den privaten Bereich der anderen Person, zu dem Sie keinerlei Recht haben und den Sie daher unbedingt unterlassen sollten.
  9. Bleiben Sie höflich In harten Verhandlungen oder wichtigen Diskussionen steigt bei den Beteiligten häufig der Stresslevel. Achten Sie bei aller Anspannung jedoch darauf, dennoch stets höflich und besonnen zu bleiben. Wer in einer solchen Diskussion laut oder unsachlich wird, kann innerhalb von Minuten sein Ansehen verspielen.
  10. Üben Sie Kritik nur unter vier Augen Sind Sie unzufrieden mit der Leistung eines Mitarbeiters oder mit dem Verhalten Ihres Vorgesetzten nicht einverstanden, äußern Sie Kritik niemals in größerer Runde. Diese Themen sollten Sie ausnahmslos unter vier Augen besprechen. So stellen Sie niemanden bloß und die Chance, zu einer Lösung zu kommen, ist deutlich höher als vor anderen Personen, wenn jeder darum kämpft, sein Gesicht nicht zu verlieren.
  11. Ignorieren Sie das Telefon Sitzen Sie mit Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern im Meeting, stellen Sie Ihr Telefon stumm und widmen Sie sich voll und ganz den Personen, die Ihnen gegenübersitzen. Sollten Sie während des Meetings einen Anruf erwarten, der tatsächlich unaufschiebbar ist, informieren Sie die anwesenden Personen vorab darüber. Sind diese darüber im Bilde, warum Sie mitten im Meeting ans Telefon gehen müssen, ist dies für sie eher akzeptabel, als würden Sie dies ohne Ankündigung tun.

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