Biobasiert: Neuer Polyurethanhärter für wässrige Holzlacke
In der aktuellen Ausgabe Farbe und Lack 10/2017 stellen die Autoren einen neuen biobasierten Härter vor, der es möglich macht 2-Komponenten Polyurethanlacke zu formulieren, die sich in puncto Chemikalienbeständigkeit, Kratzfestigkeit und Glanz nicht vor konventionellen Systemen verstecken müssen.
Der Kohlenstoffanteil des neuen Härters stammt dabei zu 66 % aus nachwachsenden Rohstoffen, wobei derzeit noch Stärke aus Futtermais genutzt wird. In Zukunft könnte aber auch Cellulose oder Bioabfälle als Quelle genutzt werden. Aus der Stärke wird momentan durch Fermentation Pentamethylen-Diamin (PDA) hergestellt, das in lediglich zwei Stufen zu Pentamethylen-Diisocyanat umgesetzt wird, woraus anschließend der Härter gewonnen wird (Siehe Abbildung: In Blau die Kohlenstoffanteile aus nachwachsenden Rohstoffen).
Eigenschaften mit klassischem Holzschutzlack vergelichbar
Im Fachbeitrag zeigen die Autoren, dass der Härter genutzt werden kann, um einen 2K-PUR-Holz-Hydrolack zu formulieren. Bei einem boisierten Anteil von 24 % zeigt dieser vergleichbare Eigenschaften wie ein Referenzlack mit klassischem petrochemischen Härter.
Während der Biolack bei Verträglichkeit und Trocknungseigenschaften sogar bessere Eigenschaften als die Referenz zeigt, muss er bei der Topfzeit noch ein wenig hinter dem klassischen Produkt zurückstehen.
Über 50 % Biokohlenstoff im Lack möglich
Der gesamte Fachbeitrag zeigt außerdem, wie unter Zuhilfenahme einer Alkyd-modifizierte PUR-Dispersion (Bio-PUD), bei der ein ca. 50-prozentiger Anteil des Kohlenstoffs aus Biomasse stammt, ein noch höherer Anteil an biobasiertem Kohlenstoff im Lack erreicht werden kann.
Am Mittwoch (11. Oktober 2017) um 11:00 Uhr stellt die Autorin in unserem monatlichen Webcast FARBEUNDLACK // LIVE vor und wird weitere und detaillierte Informationen zu ihrem Beitrag präsentieren. Die Teilnahme am Webcast ist kostenlos.