1. International Bonding-Forum

Das erste internationale Klebeforum im Juni 2018 in Rapperswil befasste sich unter anderem mit den Verbindungseigenschaften von Metall- oder faserverstärkten Bauteilen sowie der simulationsgestützten Auslegung von Verklebungen.

Thorsten Koch

Thorsten Koch -

Prof. Dr. Pierre Jousset, Leiter des Fachbereichs Verbindungstechnik am Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung (IWK) der Hochschule für Technik in Rapperswil (Schweiz), organisierte die ganztägige Veranstaltung, zu der er über 90 Teilnehmern aus neun verschiedenen Ländern begrüßte. Gegenstand des Forums waren 20 englischsprachige Präsentationen aus Forschung und Industrie, verteilt auf 4 Themenblöcke: industrielle Anwendung, Herstellungsprozesse, Oberflächenbehandlung und Simulation.

Gewichtseinsparung in Fahrzeugkonstruktionen

Durch den Einsatz von Klebstoffen sind Werkstoffpaarungen möglich, die eine bedeutende Rolle für die Gewichtseinsparung in Fahrzeugkonstruktionen und somit für das Erreichen der Klimaziele spielen spielen. Herr Dr. Lutz von Dow Europe GmbH zeigte, dass das Verkleben von Karosseriebauteilen aus Aluminium eine Gewichtsreduktion von rund 40 % ermöglicht. Verklebung von kohlenfaserverstärkte Bauteilen führt sogar zu einer Reduktion von 60 % des Fahrzeuggewichtes. Statische und dynamische Mischer versprechen eine korrekte Mischung von zwei Komponenten-Klebstoffen. Frau Dr. Jafari von Sulzer Mixpac AG beschrieb die Problematik einer simulationstechnischen Auslegung von dynamischen Mischern. Ein von Sulzer Mixpac entwickelter Algorithmus ermöglicht die Simulation und Vorhersage des Mischvorgangs in dynamischen Mischern, wodurch eine Analyse der Einflussgrössen wie Geometrie und Rotationsgeschwindigkeit ermöglicht wird.

Klebverbindungen auf Holz

Die Schwerpunkte des Forums waren sicherlich die Verbindungseigenschaften von Metall- oder faserverstärkten Bauteilen sowie die simulationsgestützte Auslegung, die eine Verklebung an extremen Baustellen ermöglicht. Herr Themessl von der Berner Fachhochschule befasste sich in seiner Präsentation mit stirnseitigen Klebverbindungen auf Holz im Bauwesen. Ab einer gewissen Klebschichtdicke können Holzbalken verbunden werden und hohen Belastungen standhalten. Dieses Verfahren ermöglicht es, terrassenähnliche Konstruktionen aus Holz stirnseitig zu verkleben ohne den Bedarf zusätzlicher Abstützungen. Der Klebprozess erfolgt durch eine Klebstoffinjektion wenige Zentimeter von der Kleboberfläche entfernt. Somit ist es möglich, lange Holzbalken gleichmäßig zu verkleben – und dies ganz unabhängig von den Wetterbedingungen.

Bildquelle: Pixabay

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